Politiker in Bielefeld bitten SBE zum Gespräch

15. Oktober 2020

Der Mann, der die Schulen in Ostwestfalen-Lippe ans Netz bringt, heißt Michael Schönbeck (Hier zum Artikel in der Neuen Westfälischen vom 3. August). Schönbeck arbeitet seit vielen Jahren bei SBE network solutions. Beim führenden Anbieter von Schulserverlösungen verantwortet er das Produktmanagement. Als Standortleiter in Bielefeld betreut er, zusammen mit zwei Kollegen, mehr als 80 allgemeinbildende Schulen. Damit trägt er bereits seit 15 Jahren zur Digitalisierung von Schulen bei. Aus diesem Grund ist er der ideale Ansprechpartner, wenn es um Fragen geht wie

Was funktioniert im Bereich der Digitalisierung schon gut an den Schulen? Wo gibt es noch Nachholbedarf? und

Welche Rahmenbedingungen müssen durch die Politik (Kommune, Land oder Bund) gesetzt werden, damit wir bei der Digitalisierung besser vorankommen?

Michael Schönbeck wurde von niemanden geringeren als Christina Kampmann, Sprecherin für Digitalisierung und Innovation der SPD-Landtagsfraktion und Bielefelder Abgeordnete, zum Gespräch gebeten. Begleitet wurde sie von Bijan Kaffenberger, hessischer Landtagsabgeordnete und ebenfalls Mitglied im Ausschuss „Digitales und Datenschutz“. Die drei trafen sich am Bielefelder Standort in der Westerfeldstraße am 19. August zum Gespräch.

Frau Kampmann, Herr Kaffenberger und Herr Schönbeck sind sich einig, dass die Beschaffung von Endgeräten für Lehrer und Schüler mit Bedarf einen ersten wichtigen Schritt darstellt. Dabei sollte das Ziel eine 1:1-Ausstattung sein, das heißt, dass jeder Lehrer und jeder Schüler über ein eigenes Gerät verfügt.

In diesem Zusammenhang wirbt unser Kollege für einen transparenten Rahmen zur Elternfinanzierung. Jedes Bundesland müsse hier aktiver werden und Möglichkeiten der Elternfinanzierung rechtlich klarstellen. Denn laut einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft aus dem Jahr 2018 besitzen nicht mal ein Drittel aller Zwölfjährigen in Deutschland einen eigenen Computer. Elternfinanzierte Geräte haben zudem den großen Vorteil, dass sie auch privat genutzt werden können.

Schönbeck setzt sich außerdem dafür ein, dass sich Logineo NRW öffnet, um mit der lokalen Infrastruktur zusammen zu arbeiten. Logineo NRW ist eine Lernplattform, die Schulen beim digitalen Unterricht unterstützt. Auf der Plattform können Lehrkräfte Texte, Videos und andere Unterrichtsmaterialien bereitstellen, Schüler können Aufgaben bearbeiten und ihre Ergebnisse hochladen. Die Schulplattform ermöglicht laut Webseite eine rechtssichere Kommunikation über E-Mail und den Datenaustausch per Cloud, vereinfacht die schulische Organisation und bietet Zugang zu Bildungsmedien. Konkret fordert Schönbeck, dass die öffentliche Schulplattform Schnittstellen zu bestehenden, anderen Systemen schafft. Interoperabilität sieht er als Schlüssel zum Erfolg. „Ohne Anbindung an die lokale Infrastruktur werden sich solche Plattformen nicht durchsetzen“, weiß Schönbeck.

Grundsätzlich könne Corona als Chance verstanden werden. Denn was früher auf Vorbehalte traf, Systeme wie Microsoft Teams oder Lösungen anderer amerikanischer Großkonzerne, die wegen des mangelnden Datenschutzes in der Kritik stehen, ist nun gelebte Realität. Für mehr Rechtssicherheit müsse zeitnah geklärt werden, wie es nach dem Ende des EU-US Privacy Shield weitergehen kann. Das Datenschutzschild regelt den Schutz personenbezogener Daten, die aus einem Mitgliedsstaat der Europäischen Union in die USA übertragen werden. Es wurde 2016 verhandelt und im Juli dieses Jahres vom Europäischen Gerichtshof für ungültig erklärt.

Kampmann, Kaffenberger und Schönbeck wollen sich auch künftig von Zeit zu Zeit über mögliche Entwicklungsperspektiven der digitalen Schullandschaft austauschen.

Veröffentlicht am 15. Oktober 2020
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